Dubu, Duro und PEAX.

Vor einigen Jahren hat sie die Reiselust gepackt. Jetzt sind Claudia und Thomas als «Dubu and more» unterwegs und bereisen mit ihrem Bucher Duro die amerikanischen Kontinente. Schon seit Beginn ihrer Reise vertrauen sie auf den digitalen Briefkasten und lassen das PEAX Team immer wieder an ihrer Reise teilhaben. Wie es zu der Reise kam und welche Träume sie für die Zukunft haben, erzählen sie in diesem Beitrag.

Claudia und Thomas, wie sah euer Leben vor der grossen Reise aus?

Thomas: Ich würde mal sagen so wie alle anderen Leben in der Schweiz. Ich war 20 Jahre in der Informatik tätig und wechselte dann in die Marketingbranche, wo ich weitere 15 Jahre verbrachte. Wir genossen unser eigenes Zuhause, ich war sportlich sehr aktiv, habe mich stetig weitergebildet und viel gearbeitet.

Claudia: Nachdem die Kinder ausgeflogen sind, wurde mein Arbeitspensum auf eine 6 Tagewoche ausgedehnt, vollgepackt mit Schichtarbeit. In meiner Freizeit brauchte ich viel Erholung, machte Sport und kreatives Handwerk wie malen und kochen. Also ein stinknormaler Alltag und die Highlights waren jeweils die viel zu kurzen Urlaube oder wenigen gemeinsamen Freitage mit Freunden oder Familie. Meinen unheilbaren Reisevirus habe ich im Alter von 22 Jahren bekommen, als ich meine erste grosse Reise machte für insgesamt sechs Monate nach Australien, Indien und Asien.

Wann und warum habt ihr entschieden, die Reise eures Lebens anzutreten?

Thomas: Die Entscheidung zur Veränderung haben wir vor rund 15 Jahren getroffen nach einem Segeltörn in Kroatien. Wir sassen auf einer Parkbank – nach einer Woche Segeln – und es war still. Keiner von uns hat ein Wort gesagt. Dann haben wir uns angeschaut und beide weinten, der Fernweh-Virus hatte endgültig Besitz von uns ergriffen. Das war der Zeitpunkt als wir angefangen haben konkretere Pläne zu schmieden. Als ich dann wieder bei der Arbeit war merkte ich, dass zehn, zwölf Stunden arbeiten am Tag, für rund 50 Jahre nicht das Gelbe vom Ei ist. Es kann nicht sein, dass wir den Grossteil unserer Lebenszeit hergeben, um für andere zu arbeiten mit ständig steigendem Stresspegel, sinnloser Jagd nach Terminen und Kostenreduktionen. Immer höhere Abgaben und Steuern und am Ende bleibt immer weniger auf dem Konto übrig. Irgendwo im Alter um 50 habe ich mir überlegt, wie ich mir bewusst machen kann, wieviel Lebenszeit mir noch übrigbleibt. Dazu habe ich einen Bericht geschrieben, der das beschreibt und bildlich darlegt.

«Eine Entscheidung zu treffen ist einfach, sie dann durchzuziehen ist eine ganz andere.»

Claudia,

Dubu and more

Claudia: Wir hören oft, dass viele Menschen uns wegen unseres Lebensstils bewundern und sich dasselbe oder was ähnliches wünschen. Jedoch trauen sich viele nicht diesen Schritt zu tun und möchten auch nicht auf dieses und jenes Verzichten. Womit ich bei meinem Hauptthema bin. Mein grösster Verzicht ist es, meine Kinder nicht oft genug zu sehen. Natürlich kann man heutzutage viel über Videochat machen, aber es ersetzt nicht die gemeinsamen Erlebnisse. Wichtig war mir jedoch bei dem Entschluss auf grosse Reise zu gehen mit Thomas, dass meine Kinder selbständig sind und ihre Ausbildungen abgeschlossen haben, bevor wir loszogen.

Wie habt ihr es angepackt? Welche Vorbereitungen musstet ihr treffen?

Eine interessante Frage. Wir haben uns nach dem Segeltörn besprochen und haben gesagt, dass wir in 5 Jahren losziehen wollen – passt. Wir arbeiteten weiter wie bisher. Dann fragte ich Claudia, wann wir losziehen wollen. Diese Frage stellte ich ungefähr ein Jahr nach dem Segeltörn. Claudia sagte, in 5 Jahren. Wir arbeiteten weiter. Ein Jahr später fragte ich Claudia wieder, wann wir abreisen werden. Claudia sagte wiederum in 5 Jahren. Aha... also alle Jahre in 5 Jahren merkte ich an. Da stellten wir fest, dass wir die Abreise vor uns herschieben und nicht konkret geworden sind. Wir haben dann nochmals diskutiert, ob das Reisen wirklich so wichtig für uns ist. Wir bejahten das beide. Doch Claudia hat noch zwei Kinder. So haben wir vereinbart, dass wir erst dann abreisen, wenn beide Kinder die Lehre abgeschlossen haben und auf eigenen Beinen stehen.

Und auf dieser Basis haben wir dann entschieden, dass unsere Abreise ein fixes Datum braucht, denn sonst ist jedes Jahr der Abreisetermin wieder in 5 Jahren. Also haben wir den 1. Juli 2018 als Abreisedatum festgelegt. Somit wurde es konkret. Wir hatten einen Endtermin, wussten aber noch nicht, wie wir reisen wollen. Also mussten wir die Art des Reisens noch definieren. Wir haben dann verschiedene Segeltörns gemacht und Seemeilen gesammelt für den Hochseeschein. Doch eine stürmische Erfahrung (40 Stunden angeleint am Schiff bei Beaufort 9 von 12) zeigte uns, dass wir beide schnell seekrank werden und so haben wir aus Sicherheitsgründen entschieden, dass wir nicht mit einem Schiff losziehen wollen. Ich, Thomas, machte dann den Vorschlag, dass wir mit dem Fahrrad losziehen könnten. Diese Idee kam nicht so gut an. Dann suchten wir nach Fahrzeugen. Toyota Landcruiser (auch bekannt als Buschtaxi), Land Rover, MAN Lastwagen, Unimog – alle diese Fahrzeuge haben wir näher betrachtet. Irgendwann sind wir dann auf den Bucher Duro gestossen und wussten, das ist unser Fahrzeug. So haben wir einen Duro gesucht, gefunden, gekauft, ausgebaut. Die wichtigste Frage bei alledem war immer, welches ist unser Ziel. Denn ohne Ziel weiss keiner wohin die Reise geht. Ich habe auch dazu einen kleinen Bericht geschrieben.

«Wo auch immer wir sind in der Welt, wir entscheiden gemeinsam und wenn sich einer nicht wohl fühlt, dann fahren wir weiter, egal wie spät es schon ist.»

Thomas,

Dubu and more

Wie seid ihr damals auf PEAX gestossen?

Zuerst hat Claudia bei der Schweizerischen Post nach Möglichkeiten gesucht. Doch die Post hatte zu dieser Zeit keine schlauen Angebote und jene, welche sie angeboten hätten, waren sinnlos teuer und unbrauchbar. So hat Claudia im Internet nach anderen Möglichkeiten gesucht, wie wir Briefpost verwalten können, wenn wir unterwegs sind. Es war eigentlich eher Zufall, dass sie dann auf PEAX gestossen ist. Wir haben das Angebot besprochen und näher angeschaut. Am Anfang waren wir, besonders Thomas, skeptisch. Ist das seriös? Wie läuft das mit dem Datenschutz? Kann da jeder mitlesen? Und was ist, wenn eine Rechnung zu bezahlen ist? Also viele Fragen, die auch heute noch auf uns zukommen, wenn wir von PEAX sprechen. Denn wir werden natürlich gefragt, wie wir das mit der Post machen.

So haben wir also mit dem Basisangebot von PEAX gestartet. Bereits nach kurzer Zeit haben wir festgestellt, dass es die beste Lösung für uns ist. Besonders begeistert war und bin ich (Thomas) mit der Möglichkeit der Ablage und des Scannens einer Rechnung mit der App. Und weiter, alles was wir für die Steuer brauchen, kann einfach getaggt (verschlagwortet), einem Jahr zugeteilt und gespeichert werden. So können wir unserer Treuhänderin dann locker die Daten zustellen, welche wir zuvor mit den entsprechenden Filtern auslesen können. Einfach fantastisch.

In welchen Ländern / Regionen wart ihr schon und welche möchtet ihr unbedingt noch sehen?

Thomas: Oh, mal sehen. Also: Andorra, Belgien, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Kanada, Kroatien, Kuba, Luxemburg, Marokko, Mexiko, Niederlande, Spanien, Österreich, Portugal, Schweden, Sri Lanka, Thailand, USA

Claudia: Ägypten, Andorra, Australien, Belgien, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Gibraltar, Griechenland, Grossbritannien, Hongkong, Indien, Indonesien, Italien, Kanada, Kroatien, Kuba, Lichtenstein, Luxemburg, Malaysia, Malediven, Marokko, Mexiko (vor Ort gerade am Schreiben), Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Singapur, Spanien, Sri Lanka, Thailand, Tunesien, Türkei, Vatikanstadt, Vereinigte Staaten und Zypern.

Es hat also noch viel Luft zum Erkunden der restlichen Länder. Sehen möchten wir noch ganz viele Länder und Orte. Jedes Land hat seine eigene Kultur und Geschichte. Da gibt es so viel Interessantes zu erleben und zu sehen. Die Menschen, die wir treffen und bis heute alle getroffen haben sind sehr freundlich, fröhlich und nett. Bisher haben wir keine schlechten Erfahrungen gemacht. Vielleicht ein paar seltsame Begegnungen aber nicht wirklich gefährlich.

Was fehlt euch unterwegs und was möchtet ihr nie mehr hergeben?

Uns fehlt es an nichts beim Reisen. Wir haben das Zuhause mit allem was wir benötigen immer dabei. Claudia vermisst ihre Kinder. Doch mit den heutigen technischen Mitteln ist ein Videochat einfach möglich. Das ist sicher nicht dasselbe wie persönlich vor Ort zusammen zu kommen.

Nie mehr hergeben? Ich glaube, Claudia würde den Thermomix nicht mehr hergeben. Das gesamte Stromkonzept im Dubu ist hauptsächlich auf dieses Küchengerät ausgerichtet. Was wir nicht hergeben ist die Freiheit, die wir beim Reisen erfahren. Frei den Tag nach eigenen Wünschen zu gestalten.

Wenn ihr wieder sesshaft werden müsstet, wo würdet ihr am liebsten bleiben?

Diese Frage können wir nicht beantworten. Es gibt so viele schöne Orte. Doch bisher haben wir nicht DEN Ort gefunden, der uns zum Bleiben eingeladen hat. Es müsste jedoch ein Ort sein, wo die Sonne mehr scheint als es Regen hat. Und es müsste das ganze Jahr durch warm sein. Viel Wald um uns herum und das Meer sollte auch nicht weit entfernt sein.

«Es sind die einfachen Dinge und Freundschaften, die das Leben bereichern. Zum Beispiel das Bewundern eines Kolibris, der den Nektar von den Blüten saugt oder eine Gottesanbeterin auf einem Ast zu beobachten.»

Claudia und Thomas,

Dubu and more

Reisen ist Lebensschule! Was waren eure bemerkenswertesten Eindrücke oder Erkenntnisse?

Da gibt es einiges. Ganz besonders Freundschaften über grosse Distanzen hinweg. Wie zum Beispiel unsere Freunde Yvonne und Guido von Traveliki.com, sie reisen auf einem anderen Kontinent. Oder auch unsere treuen Freunde Sabine und Reto von Living in a Box.

Die Distanz mag vielleicht gross sein, dennoch fühlen wir uns ihnen sehr nah.

Unser Körper und unsere Gesundheit sind für uns wichtiger als Prestige und soziales Ansehen. Die letzteren beiden sind vergänglich und sind von der Gesellschaft nur geliehen. Es bringt nichts, den angeblich wertvollen Dingen wie einem protzigen Auto, einem imposanten Haus oder sozialem Ansehen nachzustellen und diese Dinge festzuhalten. Diese vergehen schnell. Freundschaften die Kraft und Inspiration geben und viel tiefer gehen als es irgendwelche schnöden Gegenstände, die für Geld gekauft werden und nach 2 Wochen irgendwo in einer Ecke herumliegen.

Auch aus einer scheinbar unmöglichen Situation das Beste daraus machen und sich danach glücklich fühlen.

Vielen Dank für eure Antworten und weiterhin gute Reise!

 

Lust auf einen Einblick in den Bucher Duro von Dubu and more? In diesem Video erfährst du mehr über das Innenleben des fahrbaren Zuhause von Claudia und Thomas.

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